Saskia Wiedemann
Feb 19, 2024

Ganz schön haarig: Fellwechsel bei Katzen

Langhaarkatze im Fellwechsel

Die Tage werden wieder länger, die Sonnenstrahlen tanzen, die Natur erwacht aus dem Winterschlaf – der Frühling liegt in der Luft! Eine Zeit des Neuanfangs und der Leichtigkeit, in der wir alten Ballast abstreifen und mit neu gewonnener Energie durchstarten können. Dies gilt allerdings nicht nur für uns Katzenbesitzer, sondern im wahrsten Sinne auch für unsere pelzigen Mitbewohner: Der Fellwechsel steht an.

Wann wechselt die Katze ihr Fell?

Grundsätzlich unterliegen Katzen – wie viele andere Säugetiere und wir Menschen auch – einer ständigen Erneuerung ihres Fellkleides. Im Schnitt verlieren Katzen jeden Tag etwa 1.000 Haare, sei es beim Putzen, Spielen oder einfach nur beim Schlafen. Ein ganz normaler Prozess, bedingt durch den natürlichen Lebenszyklus eines Katzenhaares.


Beim Übergang zwischen Winter- und Sommerfell führt der Körper diesen Ablauf allerdings beschleunigt aus: Die Katze verliert extrem viele Haare in kurzer Zeit.


Beim ersten Fellwechsel im Frühling wird der dichte Winterpelz gegen ein leichtes Sommerkleid getauscht, das vor allem dem Schutz vor Sonne und UV-Strahlung dient. In den Monaten Februar bis April haaren Katzen deshalb besonders stark.


Im Herbst, zwischen September und Oktober, tauschen Katzen ihr dünnes Sommerfell wiederum gegen ein dickes, schützendes Winterfell. Je kälter es draußen ist, umso dichter und kräftiger bildet sich die isolierende Unterwolle aus.

Wie lange dauert der Fellwechsel bei Katzen?

Im Schnitt ist der Fellwechsel einer Katze nach etwa sechs bis acht Wochen abgeschlossen. Es gibt allerdings zahlreiche Faktoren, die auf den natürlichen Fellwechsel Einfluss nehmen können.


Eine Freigängerkatze beispielsweise richtet ihren Fellwechsel ausgeprägter nach den Jahreszeiten und dem vorherrschenden Klima aus. Bei Wohnungskatzen stellt sich tendenziell ein ganzjährig gleichmäßiges Haaren ein, bedingt durch die konstante Temperatur in ihrem Zuhause.


Auch Faktoren wie Alter, Kastration, Stress oder eine falsche Ernährung wirken sich auf den Fellwechsel der Katze aus. 

Katze wird gebürstet

Gibt es rassetypische Unterschiede beim Fellwechsel?

Katzenrassen mit einer extrem dichten, plüschigen Haarstruktur haaren grundsätzlich besonders viel und haben entsprechend auch stärker mit dem Fellwechsel zu kämpfen.


Zu diesen Katzenrassen gehören beispielsweise die Britisch Kurzhaar und Russisch Blau, aber auch langhaarige Katzen wie Maine Coon, Norwegische Waldkatze, Ragdoll oder Perser.

Welche Symptome treten typischerweise beim Fellwechsel auf?

Während des Fellwechsels läuft der Organismus und Stoffwechsel der Katze auf Hochtouren. Es werden viele Ressourcen verbraucht, was zu Symptomen wie Erschöpfung und einer geschwächten Immunabwehr führen kann.


Indem die Haare beim Ausfallen verfilzen, bieten sich für Pilze und Parasiten ideale Voraussetzungen, um sich auf der Haut anzusiedeln. Nicht selten kommt es zu Juckreiz, der Entzündungen und andere Hauterkrankungen nach sich ziehen kann.


Und: Durch ihren ausgeprägten Sinn für Körperpflege verschlucken Katzen während des Fellwechsels besonders viele Haare. Ein Haarballen im Magen-Darm-Trakt kann zu einer eingeschränkten Verdauungsfunktion führen, die im schlimmsten Fall vom Tierarzt behandelt werden muss. 

Katze liegt auf einer Decke

Wie kann ich meine Katze beim Fellwechsel unterstützen?

Wir alle lieben unsere Katzen und möchten ihnen den Fellwechsel so angenehm wie möglich machen. Insbesondere Rassekatzen mit langem, dichten Haar sind sogar zwingend auf unsere Unterstützung angewiesen. Mit folgenden Tipps & Tricks lässt sich der Fellwechsel bei Katzen erleichtern und beschleunigen:

Haushalt

Um den Katzenhaaren während des Fellwechsels in der Wohnung Herr zu werden, empfiehlt es sich, regelmäßig zu saugen und zu lüften. Eine Fusselrolle oder ein feuchter Gummihandschuh eignen sich perfekt, um Kleidung, Möbel und Teppiche gründlich zu enthaaren. Wäsche sollte bereits vor dem Waschen von allen Haaren befreit werden, zum Beispiel, indem man sie kurz in den Trockner gibt. Besondere Aufmerksamkeit sollte auch den Schlafplätzen und Kratzmöbeln der Katze gewidmet werden, denn hier sammeln sich jetzt besonders viele abgestorbene Haare. 

Ernährung

Um Haarballenbildung vorzubeugen, lohnt eine ausgewogene Ernährung mit hohem Ballaststoffanteil. Auch der Zugang zu Katzengras kann hilfreich sein: Indem die Grashalme durch ihre Beschaffenheit den Würgeprozess der Katze anregen, können sie helfen, verschluckte Haare auszuscheiden. Alternativ bindet Malzpaste verschluckte Haare und ermöglicht so ein sanftes Ausscheiden über den Darm. 

Fellpflege

Die Zauberformel während des Fellwechsel lautet: Bürsten, Bürsten, Bürsten! Mit den richtigen Fellpflege-Utensilien ziehst du lose Haare aus dem Fell deiner Katze, beugst Verfilzungen vor und erleichterst ihr so das Abhaaren. Zudem regt das Bürsten die Durchblutung der Haut an: Indem sich ihre Nährstoffversorgung steigert, wird der gesamte Prozess beschleunigt.


Als weiterer positiver Nebeneffekt verteilen sich die losen Katzenhaare erst gar nicht in der Wohnung, sondern landen direkt in der Bürste und können gesammelt entsorgt werden.


Nicht zuletzt wird durch sanftes Bürsten und Massieren die Bindung zwischen dir und deiner Katze gestärkt – ein tolles Ritual, das besonders während des Fellwechsels das Angenehme mit dem Nützlichen verbindet. 

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